"Seit den großen Veränderungen, welche sich im Jahre 1848 auf politischem Gebiet vollzogen haben und die dem Streben nach Vereinsbildungen günstig waren, hat zweifellos eine nicht geringe Zunahme der Männer-Gesangvereine stattgefunden. Nicht unwesentlich trug dazu der Umstand bei, da� jene Zeit des neuen Völkerfrühlings anregend auf Dichter und Komponisten wirkte. Schwungvolle Freiheitshymnen lieferten erwünschten Singstoff und aller Orten machte sich eine nie dagewesene Sangesfreudigkeit geltend. War auch die seit 1850 rückgängige politische Strömung nicht ohne nachteiligen Einfluss auf die eben erst in Fluss geratene Entwicklung des vierstimmigen Männergesanges, so regte es sich doch wieder, als im Herbst 1858 Wilhelm I. die Regentschaft übernahm. Da war die Zeit gekommen, wo auch in Bielefeld stimmbegabte und sangesfreudige Männer, deren Herz aufjauchzte, als der Alp der Reaktion weggewälzt war, den Gedanken in Erwägung zogen, eine neue Sängergemeinschaft zu gründen, welche »ihre Aufgabe nicht als eine angenehme Zertreuung, sondern den Dienst des Gesanges als eine ernste Arbeit im Dienste der Freiheit auffasste". Am 16.September 1859 konstituierte sich der ARION im Modersohn`schen Lokale.

Als Vereinslokal wurde vorläufig der Saal des Herrn August Boucher gewählt. Sofort begannen unter Leitung des unvergesslichen Tenoristen Langenbach die gesanglichen Übungen, die nach wenigen Wochen so weit gediehen waren, da� der ARION am 16.Oktober 1859 sein erstes Konzert zur Feier der Schlacht bei Leipzig veranstalten konnte. Der Ertrag diente wohltätigen Zwecken."